Krankheitsbilder:
Behandlungsmögllichkeit :
Kann man eine Hysterie behandeln?
Das alles legt die Vermutung nahe: Eine Hysterie ist nicht einfach zu ertragen und wahrscheinlich noch schwerer zu behandeln. Allerdings stellt sich diese Frage im Alltag nicht sehr oft. Die meisten hysterischen (jetzt histrionischen) Persönlichkeiten haben gar kein Bedürfnis, ihre Wesensart zu ändern. Das wäre nämlich mit einer überaus schmerzlichen Selbsterkenntnis verbunden. Und mit erheblichen Anstrengungen, wenn man dies wirklich und konsequent ändern wollte.
Manche Betroffene können allerdings diese Wesensart auch ganz gut in ihren Beruf integrieren, was vor allem für Positionen mit der notwendigen Gabe zur Selbstdarstellung verbunden ist. Klassisches Beispiel ist der Schauspieler, aber auch entsprechende Positionen in Politik, Kultur und Wirtschaft. Wenn sich mit der hysterischen Wesensart eine hohe Intelligenz und vielleicht noch hilfreiche Beziehungen paaren, dann muss das ganze nicht nur negativ enden. Vor allem aber sind extreme hysterische Züge eher selten, in mittlerer oder leichterer Ausprägung dafür häufiger und gar nicht uninteressant und erfolglos, wie jeder aus seinem Umfeld zu bestätigen weiß.
Wenn es im übrigen zu einem Behandlungswunsch kommt, dann sind die Betroffenen zumeist durch mehrere Krankheitsbilder belastet (Fachausdruck: Komorbidität). Zur Therapie nötigen dann vor allem Depressionen, Angsterkrankungen, sogenannte Somatisierungsstörungen (auch als funktionelle oder Befindlichkeitsstörungen bezeichnet), das Borderline-Syndrom, manchmal auch Persönlichkeitsstörungen (früher Psychopathien genannt). Unter diesen Umständen richtet sich dann die Behandlung eher nach dem Grundleiden. Und dies in der Hoffnung, der hysterische Anteil möge dadurch auch etwas mehr "Realitätsbezug im Alltag" erfahren.
Vorbeugung: Keine
Zusammenfassung:
Einer hysterischen Neurosenstruktur (alte Klassifikation) bzw. Histrionischen Persönlichkeitsstörung (neue Klassifikation nach DSM-IV):
Mittelpunktlos, haltlos, ohne innere Orientierung, von äußeren Einflüssen bestimmbar, ohne Kontinuität, stets neue Anfänge suchend (Beruf, zwischenmenschlich). Können sich nicht festlegen, sind durch wunschhaftes Denken bestimmt, lernen nicht, sondern probieren immer neu aus. Ausgesprochenes Geltungsbedürfnis. Lebensführung voller Sprünge, planlos, chaotisch. Tagträumereien. Neigung zu Rivalität mit anderen. Infantile (kindliche) Note in Gebaren, Haltung, Kleidung und Lebensführung. Krankhafte Selbstbezogenheit und Bewunderungsgier.
Positive Seiten: eindrucksvolle Selbst- und Fremddarstellung (Schauspieler), unterhaltsam, kurzweilig (aber anstrengend).
Inhaltsangabe: